

Alle reden vom Atomausstieg und Klimaschutzzielen, aber die wenigsten Menschen sind dazu bereit ihren Stromverbrauch zu senken. Im Gegenteil, die meissten Menschen kennen ihren Stromverbrauch nicht einmal. Wenn man sich bei Wikipedia über den durchschnittlichen Stromverbrauch informiert, bekommt man das kalte Grausen. Statt Strom zu sparen, wird immer mehr Strom verbraucht. Klimaschutzziele werden aber nicht durchs Nichtstun erreicht. Man muss eben sparen und vorallem auch sparen wollen.
2006 lag der durchschnittliche Stromverbrauch einer dreiköpfigen Familie in Deutschland bei 3900 Kilowattstunden pro Jahr. Im Zeitraum 2007 bis 2009 hat sich der Verbrauch auf 4350 Kilowattstunden erhöht. So werden die Klimaschutzziele mit absoluter Sicherheit nie erreicht. Litauen liegt im europäischen Vergleich mit 1500 Kilowattstunden im Verbrauch an niedrigster Stelle. Doch unser Stromverbrauch liegt, wie aus der Grafik ersichtlich, noch deutlich darunter (die Grafik kann durch Anklicken vergrössert werden). Wie ist das möglich?
Auch wir haben ganz normale Elektrogeräte wie fast alle Haushalte. Teilweise sind diese Geräte sogar noch ziemlich alt. Die Waschmaschine läuft, der Computer läuft, es gibt eine Werkstatt mit Elektrogeräten, einen Fön, einen Kühlschrank, Stereoanlagen, natürlich auch Licht und ab und an sogar ein Film im Heimkino. Was will man also mehr?
Aber warum ist dann unser Stromverbrauch im Vergleich zu einer durchschnittlichen Familie so gering. Und wie konnten wir im zweiten Jahr den Verbrauch noch einmal so deutlich senken, wie es aus der Grafik ersichtlich ist (die Grafik kann durch Anklicken vergrössert werden)? Es liegt ganz einfach daran, welche Geräte man genau hat und wie man diese Geräte benutzt. Ein Beispiel: eine Waschmaschine benötigt für einen Waschgang bei 50 Grad ohne Vorwäsche etwa 2,2 Kilowattstunden. Wird der gleiche Waschgang bei Wassertemperatur gemacht, so benötigt die Waschmaschine etwa 0,1 Kilowattstunden. Das ist 22 mal weniger Energie. Und so gibt es jede Menge weiterer guter Beispiele.
Nur werden diese Beispiele den Kindern, also der nächsten Generation, gar nicht mehr vorgelebt und da liegt der Hase im Pfeffer. Heute ist alles elektrisch betrieben: von der Zahnbürste über den Nasenhaarschneider bis hin zum Popelrausdreher. Scheinbar nichts funktioniert mehr per Hand, die schwachsinnigsten Ideen werden elektrifiziert. Als Kind hat man beim Fiebermessen noch das Glasröhrchen in den kleinen Popo gesteckt bekommen und wusste somit schon bei Zeiten in welche Richtung man sich entwickeln wollte. Heute gibt es das nicht mehr, heute geht alles elektrisch. Und so ist es klar, dass Kinder jetzt bereits im Alter von 7 oder 8 Jahren nicht mehr ohne Ladekabel anzutreffen sind. Handy, Nintendo und was nicht alles. Ohne Steckdose geht ab diesem Alter nichts mehr. Reift diese Generation heran so werden die Begehrlichkeiten wachsen, aber die gelernten Muster bleiben gleich. Somit können die Klimaschutzziele meineserachtens nur erreicht werden, wenn man der nächsten Generation bei Zeiten ein anderes Verhalten vorlebt.
Fazit: Man kann jede Menge Strom sparen, wenn man nur will. Hat man erst einmal damit angefangen, kommen die nächsten Sparideen ganz von selbst. Wir sind schon auf den Verbrauch 2010/2011 gespannt. Und ungelogen - es macht plötzlich sogar Spass besser im Sparen zu werden. Und ganz nebenbei hat man die Klimaschutzziele von 2050 jetzt bereits erreicht, noch weit bevor die Weltstaatengemeinschaft diese überhaupt ratifiziert hat.