In den ersten Januartagen schneit es noch einmal, dann fällt das Thermometer gnadenlos. An die Tagestemperaturen von -15 Grad Celsius haben wir uns bald gewöhnt. Doch in den Nächten fällt das Thermometer bis auf -24 Grad Celsius. Bis jetzt haben wir nur mit Holz geheizt, nun aber, kurz vor dem Einfrieren, müssen wir die Zentralheizung einschalten. Die Strassen sind weiss verschneit und gleich am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien kommt der Schulbus nicht. Man munkelt die nahgelegene Schranke sei eingefroren.
Die Tage sind überwiegend sonnig. Trockene Luft und wolkenloser Himmel. Der Benz ist komplett eingefroren und lässt sich für Tage nicht mehr starten. Zum Einkaufen für das Nötigste geht es 10 Kilometer zu Fuss durch den verschneiten und lichten Birkenwald. Ein bischen fühlt man sich dabei wie in Sibirien. Die Schuhe knirschen im Schnee und nicht selten kreuzen ein paar Rehe den Weg. Sonst nur Sonne, Schnee und Stille - das hat was.
Der Blick in den Garten mit dem eingefrorenen Benz...
Hübsch verschneite Hagebuttensträucher...
Die Strassen in Waldsieversdorf sind nicht geräumt und nicht gestreut. Bestens geeignet für eine schnelle Abfahrt...
Die Eisdecke auf den Seen ist mittlerweile 17 Zentimeter stark, wahrscheinlich könnte man auch mit dem Benz drüberfahren - wenn er denn laufen würde. Also testen wir unsere neuen Schlittschuhe. Elias steht das erste Mal auf diesen Dingern, anfangs sehr wackelig aber schon am zweiten Tag hat er die Sache raus und es macht ihm viel Spass.
Drinnen knackt das glühende Holz im Küchenofen - eine gemütliche Wärme nach einem langen Tag im Schnee. In der Röhre brutzelt schon seit mehreren Stunden ein Braten langsam vor sich hin. Durch die langsame und schonende Garung schmecken viele Gerichte sehr viel besser als wenn sie in einem Elektroherd zubereitet werden.
Nun fängt es an zu tauen. Für ein paar Stunden ist der Schnee gut geeignet, um einen Schneemann zu bauen. Doch schon nach ein paar Stunden verliert er erst den Hut und dann den Kopf. Schade! Aber dafür springt der Benz wieder an und wir können unsere Vorräte neu auffüllen. Solch schöne Tage im Schnee hatten wir schon Jahre nicht mehr...